Ein Wintershooting, auf das wir viele Monate warten.

Diese Geschichte ist wie ein Märchen, das mit dem klassischen "Es war einmal" beginnt. Ich, der Erzähler, komme aus Kuba, und in Kuba gibt es keinen Winter oder Frühling oder Herbst wie in Europa.

Kuba ist der ewige Sommer, ein Werbeslogan, den man überall liest. Ich bin auch ein Disney-Fan, und ich glaube, wir alle haben im Laufe der Jahre die romantischen Hollywood-Szenen genossen. In meiner Kindheit hatte ich auch ein Hobby, das ich liebte: Ich sammelte Briefmarken, aber nicht irgendwelche Briefmarken, sondern meine Lieblingsserie waren die europäischen Orte. So schaute ich mir schon mit 10 Jahren immer die Windmühlen in Holland, den Eiffelturm in Paris, den Belvedere in Österreich, den Kalmar in Schweden und so viele andere an, die ich in meiner Jugend gesammelt hatte.

 

Sie alle haben eine tiefe und direkte Verbindung zum Thema dieses Beitrags, Sie werden sehen, warum.

 

An dem Tag, an dem sie mir schrieb, war sie etwa in der 18. Woche und sie sagte: "Ich habe noch nicht so einen großen Bauch, aber ich möchte Fotos mit Ihnen machen, eine Outdoor-Session.

Also vereinbarten wir, noch ein wenig zu warten. Schwangerschaft Shootings sollten ab der 24. Woche durchgeführt werden, wenn der Bauch anfängt, geschwollener und runder zu werden.

Ich bat sie um ein paar Fotos, um eine Vorstellung davon zu bekommen, wie sie aussah und welche Details ich für unser Shooting berücksichtigen musste.

 Und wow! Sie ist sehr schön, groß, blond, elegant, die idealen Profile, von denen wir Fotografen träumen. Ich rechnete nach und stellte fest, dass es noch etwa drei Monate hin war, so dass ihre Sitzung in den Monaten Januar und Februar stattfinden würde, also mitten im Winter! Ich erinnere mich, dass sie mich fragte, was sie bis dahin tun solle, und ich sagte ihr: Essen, ausruhen und die Schwangerschaft genießen.

 

Die Monate vergingen schnell, der Januar kam, der Schnee kam, ein neues Jahr, neue Projekte, ihr Bauch war stark gewachsen, ihr Baby war gesund, sie freute sich auf die Session.

 

Der lang erwartete Tag war gekommen. Sie kam mit ihrem Partner. Als ich sie zusammen sah, dachte ich: Oh, wie gut sie zusammen aussehen, sie sehen aus wie in einem Film, und nicht nur das, ihre Beziehung ist auch so etwas wie ein Märchen. Eine Mischung aus Kulturen, Sprachen, Ländern, mit denen ich mich sofort identifizieren konnte. Die Fotosession verlief mit der gleichen Schönheit und Ruhe, mit der die Schneeflocken auf unsere Gesichter fielen, jede Pose, jede Umarmung, jede Berührung am Bauch verlief natürlich und harmonisch, die Farben der Kleidung, die Hintergründe rund um das Studio, die Atmosphäre und vor allem die Welt der Liebe, in der sie leben, machten dieses Shooting zu einer anderen Erfahrung, fast abenteuerlich würde ich sagen, mit viel Romantik, Magie und Komplizenschaft. Das Wetter entschied sich diesmal, mit uns zu kooperieren, trotz des Schnees war es nicht zu kalt, und genau in der Mitte der Session im Wald fing es an, stärker zu schneien, so dass ich einige Flocken auf den Fotos einfangen konnte. 

Ich denke, das österreichische Wetter schuldete mir schon eine Entschuldigung, so oft musste ich Sitzungen absagen oder verschieben, weil das Wetter nicht ideal war, dass ich schon eine kleine Genugtuung verdient habe.

Als ich mir an diesem Abend die Bilder auf dem Computer ansah, erinnerte ich mich an mein Briefmarkenbuch in Kuba, an die Schlösser, die ich mir gerne anschaute, an die Schneelandschaften, an die Prinzessinnen aus den Geschichten, die mir mein Großvater vorlas, und meine Gedanken flogen bereits zu diesem Blogeintrag, den ich heute schreibe.